Im WDR2 wurde heute ein Essener interviewt, der zugunsten der Flüchtlinge in seiner Stadt eine Aktion gestartet hatte – einfach um zu helfen. Er berichtete dabei über die Versuche von caritativen Organisationen, die vom Staat erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt bekommen, seine Aktivitäten zu be- oder verhindern. „Die Etablierten glauben immer, man wolle ihnen etwas wegnehmen.“ Ähnliche Erfahrungen kann man auch in Greven machen.

Beispiel 1: Die vorliegende Webseite  wurde für die Flüchtlingshilfe Greven (damit sind alle gemeint, die helfen wollen) erstellt, ohne den Segen der „Etablierten“ zu haben. Einer der beiden Vertreter der Flüchtlingshilfe St.Martinus / Caritas glaubte bei der Bürgerinformation vom 20.10.2015, sich vom Podium aus von dieser Internetpräsenz öffentlich distanzieren zu müssen. Und beide Vertreter der Pfarre / Caritas machten nach der Veranstaltung ihrer Empörung lautstark in einem regelrechten Wortschwall Luft.

Verstanden habe ich beide nicht. Denn im Mai hatte ich ihnen angeboten, eine Webseite für die Flüchtlingshilfe herstellen zu wollen. Vier Monate später wurde mir erklärt, dieses Angebot vergessen zu haben und nach einer weiteren Woche hieß es, eine eigene Webseite sei überflüssig.

Ich war so frei, anderer Meinung zu sein.

Beispiel 2: Vor wenigen Tagen erfuhr ich, dass die Stadtbibliothek Greven ein sehr sinnvolles Angebot für Flüchtlinge machte: über die dort vorhandenen Computer bzw. den WLan-Anschluss die Möglichkeit zu bieten, mit Hilfe von Sprachprogrammen Deutsch zu lernen. Ich stellte dieses Angebot unter dem Menüpunkt „Greven“ ein mit einem Foto der Stadtbibliothek, das ich vom Internetauftritt der Stadt Greven kopierte. Gleichzeitig fragte ich bei der Stadt Greven an, ob ich dieses Bild verwenden dürfe.

Daraufhin bekam ich folgende Antwort: „Grundsätzlich begrüße ich es selbstverständlich, wenn auf das Angebot der Stadtbibliothek hingewiesen wird. In dem von Ihnen gewählten Rahmen jedoch verbitte ich mir dies. Es kann nicht angehen, dass Sie auf das Angebot einer städtischen Einrichtung verweisen und auf derselben Seite, direkt daneben, unsachliche, sogar unverschämte und nicht objektivierbare Kritik an der Stadtverwaltung üben …Aus diesem Grund  untersage ich Ihnen die Verwendung von Bildmaterial oder das Kopieren von Informationen von unseren Seiten.“

Ich war so frei, anderer Meinung zu sein.

Das Foto der Stadtbibliothek wurde zwar wegen des Copyrights ausgetauscht, aber der Hinweis auf das sinnvolle Angebot der Stadtbibliothek bleibt natürlich bestehen.