Schüler packen an!

Die weiterführenden Grevener Schulen haben sich in den letzten Monaten nicht gerade darum gerissen, Flüchtlingskinder bei sich aufzunehmen, um ihnen einen möglichst schnellen Start in die deutsche Sprache zu ermöglichen. Die Marienhauptschule wurde damit über viele Wochen alleine gelassen, obwohl auch sie weder Fachpersonal noch Unterrichtsmaterialien hatte. Und so waren es einige Ehrenamtliche, die dazu beigetragen haben, dass die Verpflichtung der Schule zur Unterrichtung der schulpflichtigen Schüler/innen nicht vollends aus dem Ruder lief.

Keine leere „Willkommensklasse“

Seit dem 1. Februar 2016 soll nun aber vieles besser werden. Denn Gymnasium, Gesamtschule und AFR-Realschule durften oder mussten von der Hauptschule einen Teil der ständig wachsenden Zahl von Kindern und Jugendlichen aus aller Herren Länder übernehmen. Doch anders als es die heutige Aussgabe (19.02.2016) der Westfälischen Nachrichten / Grevener Zeitung mit fetten Lettern behauptet, gibt es keine leere „Willkommensklasse“ an der Marienhauptschule. Vielmehr werden dort auch in absehbarer Zukunft alle schulpflichtigen Flüchtlinge in Greven zur Beurteilung ihres Qualifikationsniveaus zusammen gefasst und unterrichtet.

In der Diskussion über den Verbleib der zugewanderten Schüler/innen und auch noch bei deren offizieller Übernahme von der Hauptschule ist deutlich geworden, dass die neue Aufgabe nicht für alle Schulleiter/innen und Lehrer/innen in Greven eine Herzensangelegenheit ist. Und daher bleibt abzuwarten, inwieweit die Bezeichnung als „Willkommensklasse“ durch die schulische Realität bestätigt wird.

Einfach ist’s sicher nicht, aber es gibt gute Beispiele dafür, wie mit Fantasie und Einsatzbereitschaft der Unterricht mit Jugendlichen aus Syrien, Irak, Afghanistan usw. möglichst bald gelingen kann. Zum Beispiel in Olpe, wo sich am dortigen Gymnasium nämlich jetzt eine Reihe von Schülern für den Deutsch-Unterricht engagieren, wie der WDR auf seiner Webseite mitteilt. Dort heißt es:

17.02.2016: Schüler in Olpe starten Deutschunterricht

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„In Olpe beginnen heute 15 Oberstufenschüler und vier Lehrerinnen mit einem Hilfsprojekt für jugendliche Flüchtlinge. In ihren Freistunden wollen die Schüler des St. Franziskus Gymnasiums den Jugendlichen aus der Notunterkunft Deutschunterricht geben. Dabei werden sie von ihren Lehrerinnen unterstützt. Auch die Schulleiterin unterstützt das Projekt: Sie hat den Stundenplan angepasst und stellt Unterrichtsräume zur Verfügung. “ (Quelle: WDR)

Beispiel für Greven?

Vielleicht gibt es ja auch in Greven einige Schüler/innen, die ihre Lehrer/innen und Schulleitungen davon überzeugen können, dass es noch viel zu tun gibt. Es muss ja nicht nur Deutsch-Unterricht sein.