Pressemitteilung der Stadt Greven ...
Unter der Überschrift „Integration von Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund in Arbeit und betriebliche Ausbildung“ gab die Stadt Greven am 20.07.2017 folgende Pressemitteilung heraus:
„Welche Herausforderungen stellen sich aktuell bei der Integration von Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund in Arbeit und betriebliche Ausbildung in Greven?
Dieser Frage widmete sich der Workshop „Integrationskonzept der Stadt Greven: Teilkonzept Arbeit und betriebliche Ausbildung“, der am 12. Juli im Rathaus der Stadt Greven stattfand. Bürgermeister Peter Vennemeyer begrüßte die rund 50 Teilnehmenden. Unter ihnen befanden sich Vertreter von Unternehmen, von der Arbeitsmarktförderung und der beruflichen Bildung, von Beratungsstellen, von Kammern und Berufsverbänden, von Trägern der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe, von der Steuerungsgruppe Flüchtlingshilfe, von den Ratsfraktionen, vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Steinfurt und von in Greven lebenden Geflüchteten. Die breite Beteiligung der unterschiedlichen Akteursgruppen machte die Veranstaltung zum Erfolg, denn Integration kann nur als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gelingen.
Mitarbeiter der Agentur für Arbeit Rheine, des jobcenters Kreis Steinfurt AöR und der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf gaben zunächst einen Überblick über die zentralen Förderinstrumente und Maßnahmen zur Integration in Arbeit und Ausbildung. Im Anschluss brachten die Teilnehmer ihr Praxiswissen in themenbezogen Arbeitsgruppen ein und diskutierten unter anderen folgende Fragen: Wie können lange Wartezeiten bis zur Aufnahme eines Arbeits- oder Ausbildungsverhältnisses gewinnbringend genutzt werden? Was braucht es für eine gelebte Willkommenskultur in Betrieben? Welche Grenzen gibt es bei der Vermittlung in Arbeit und Ausbildung? Die Teilnehmer teilten ihre jeweiligen Perspektiven mit und machten schnell deutlich, dass die Integration in Arbeit und Ausbildung alle Beteiligten vor Herausforderungen stellt. Arbeitgeber müssen sich in der Fülle an Fördermaßnahmen und rechtlichen Voraussetzung zurechtfinden, Geflüchtete und ihre ehrenamtlichen Paten brauchen einen langen Atem bei der Anerkennung oder dem Nachholen von Ausbildungsabschlüssen. Genauso deutlich machten die Teilnehmer aber auch das große Engagement und die große Motivation, Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund in Arbeit und Ausbildung zu integrieren und gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln. Die Stadtverwaltung wird die Ergebnisse des Workshops nun gemeinsam mit der Steuerungsgruppe Flüchtlingshilfe auswerten und in Abstimmung mit den beteiligten Akteuren geeignete Maßnahmen erarbeiten und ihre Umsetzung initiieren.“
… und die Berichterstattung der Grevener Lokalpresse
Wenige Tage (23.07.2017) später griff dann die Grevener Lokalredaktion von „Westfälische Nachrichten“ und „Grevener Zeitung“ das (wichtige) Thema auf unter der Überschrift „Arbeit ist einer der Schlüssel“.
Was in dem Zeitungsartikel jetzt folgt ist nicht etwa ein eigenständiger Bericht über die Veranstaltung der Stadt Greven oder gar eine kritische Auseinandersetzung mit deren Aktivitäten bzw. Nicht-Aktivitäten zur Integration von Migranten. Vielmehr schreibt die Lokalpresse die Mitteilung der Stadt Greven bedenkenlos und kommentarlos ab, ohne dass deutlich wird, wer der Urheber der Zeilen ist. Lediglich ein einziger Satz wird als wörtliches Zitat kenntlich gemacht und auf die Pressemitteilung der Stadt Greven hingewiesen.
Alles andere wird abgekupfert und muss beim Leser den Eindruck hinterlassen, dass es sich um die Berichterstattung der Westfälischen Nachrichten / Grevener Zeitung handelt.
Diese Vorgehensweise der Lokalpresse ist zwar nicht neu – Pressemitteilungen der Stadtwerke Greven beispielsweise werden in der Regel genauso „verkauft“. Das Thema der Integration von Migranten ist aber zu wichtig, als dass die Grevener Lokalredaktion die „Deutungshoheit“ städtischer Aktivitäten der Stadt Greven selbst überlassen sollte. Auch wenn das Thema „Flüchtlinge“ seit einiger Zeit auf „niedrigerer Flamme“ kocht, ist die Annahme sicher falsch, dass es hier nichts zu verbessern gäbe.