Austauschforum Flüchtlingshilfe 23.11.2015
Es gebe gute Gründe sich auszutauschen und gegenseitig zu informieren, hatte die Stadt Greven in ihrer Einladung zum „Austauschforum Flüchtlingshilfe“ geschrieben. „Ein Netzwerk aller Organisationen, die sich um eine gute Betreuung und Integration von Flüchtlingen bemühen, könnte hilfreich sein um die Kräfte zu bündeln, vorhandene Kompetenzen zu nutzen und eine gute Kooperation untereinander zu erreichen.“ Und bei der Veranstaltung vom 23.11.2015 sei dann „ein sehr großer Bedarf an klaren Strukturen und umfassenden Informationen“ deutlich geworden – eine Erkenntnis, die schon beim Entstehen dieser Webseite Pate gestanden hatte.
Leicht zugängliche Informationen – AnsprechpartnerInnen
Von der Stadt Greven wurde eine Dokumentation des Austauschforums im Internet veröffentlicht, in der es u.a. heißt:
„Informationsangebote (Netzwerk digital) Sowohl Flüchtlinge als auch Engagierte, an Begegnungsmöglichkeiten Interessierte und potenzielle Spender (Sachspenden und Geldspenden) benötigen vielfältige, an die lokale Situation angepasste, leicht zugängliche und gut aufbereitete Informationen. Wichtig ist auch die Benennung von Ansprechpartner/innen.“ (S. 11)
Es wäre zweifellos ein Fortschritt, wenn es sich bei diesem Beratungsergebnis um mehr handeln würde als ein Lippenbekenntnis. 
Zu diesem Zweck erneuert die Webseite flüchtlingshilfe-greven.de das Angebot, dazu einen Beitrag zu leisten. Alle Aktiven in der Grevener Flüchtlingshilfe haben hier die Möglichkeit, kostenlos und unbürokratisch über ihre einmaligen oder regelmäßigen Angebote, Ansprechpartner und Spendenbedarfe zu informieren und ihre Termine selbständig einzutragen oder zu aktualisieren.
Zweifel sind allerdings angebracht, wenn es in der Dokumentation weiter heißt: „Es wurde vereinbart, dass die Ergebnisse des Austauschforums in der „Steuerungsgruppe Flüchtlingshilfe“ ausgewertet und Konzepte für die Bearbeitung der offenen Themen sowie für die zukünftige Struktur der Akteure entwickelt werden.“ Denn nicht alle Mitglieder dieser Steuerungsgruppe sind bisher als Verfechter einer transparenten Öffentlichkeitsarbeit hervor getreten.
Geschäftsführung: Stadt Greven
Und die Zweifel an der Umsetzung der oben genannten Zielrichtung werden auch nicht kleiner, wenn die Dokumentation des „Austauschforums“ über die sog. Steuerungsgruppe lapidar feststellt: „Die Geschäftsführung liegt bei der Stadt Greven.“
Heißt das mit anderen Worten: Die Vereine, kirchlichen und caritativen Einrichtungen und sonstigen Gruppen lassen sich von der Stadt Greven die Richtung ihrer Aktivitäten vorgeben – vielleicht auch die Qualitätskriterien für die Flüchtlingshilfe? Verzichten sie damit nicht auf die Möglichkeit, (auch öffentlich) bestimmte Leistungen von der Stadt Greven einzufordern? Begeben sie sich nicht der Möglichkeiten, (auch öffentlich) für diejenigen aufzutreten, für die sie sich engagieren? Wer vertritt die Muslime in der „Steuerungsgruppe“ und wer die Asylbewerber/Asylanten? Und schließlich: Bleibt es dabei, dass die Stadt Greven jene Stelle („hauptamtliche Unterstützung von ehrenamtlichen Aktivitäten“) abschaffen will, über die sie jetzt die Geschäftsführung der „Steuerungsgruppe“ beansprucht (vgl. Vorlage 237/2015, S. 5)?
