Flüchtlinge und Traumata

„Menschen, die Opfer von Krieg, Vertreibung, Vergewaltigung oder Folter wurden, sind häufig seelisch stark verletzt. Ihre Erlebnisse waren meist so erschütternd, dass sie noch lange darunter leiden. Bei vielen reichen die psychischen Selbstheilungskräfte nicht aus, um sich wieder von dem Trauma zu erholen.

Erinnerungen daran wühlen auf und bleiben gegenwärtig. Sie tauchen ungewollt in blitzartigen Bildern und filmartigen Szenen auf (Flashbacks) oder lassen aus Albträumen hochschrecken. Die Erinnerungen werden so stark erlebt, als wären sie real, als ob sie sich tatsächlich gerade wiederholten. Es ist für die Traumatisierten so, als befänden sie sich wieder in der Situation, in der sie um ihr Leben fürchteten oder tiefe Verzweiflung und Ohnmacht erlebten. Die entsetzliche Angst und Ohnmacht, die sie in diesem Augenblick erlitten, kehrt mit großer Wucht zurück.“ (Ratgeber für Flüchtlingshelfer, S.3)

Nicht wenige Flüchtlingshelfer werden Migranten kennengelernt haben, auf die derartige Beschreibungen zutreffen. Und bei vielen stellt sich dann ein Gefühl der Unsicherheit ein, weil man nicht so recht weiß, wie man sich den offensichtlich leidenden Menschen gegenüber verhalten soll. Aus diesem Grund hat die BundesPsychotherapeutenkammer (BPtK) einen Ratgeber herausgegeben, der sich speziell an Flüchtlingshelfer wendet. Anhand von ganz konkreten Beispielen wird erläutert, wie man angemessen mit traumatisierten Flüchtlingen umgeht und wann professionelle Hilfe dringend angeraten zu sein scheint. (Der dann häufig folgende Kampf mit deutschen Behörden und die Suche nach qualifizierten Therapeuten, oft auch noch nach Dolmetschern, soll hier ausgeblendet bleiben).

Die vorliegende Broschüre der BPtK dürfte jedenfalls für viele Flüchtlingshelfer eine längst benötigte, hilfreiche Handreichung für deren tägliche Arbeit sein, auch oder gerade deswegen, weil sie praxisnah geschrieben ist.

 

Durch einen Klick auf den Titel können Sie die Publikation von der Homepage der BPtK herunterladen.